Monatsfavorit August

Humor

Clichés, Stereotypen, Aufwertung der Eigengruppe auf Kosten von Fremdgruppen - Faktoren, die Witz und Humor ausmachen. Ist das lustig und wenn ja, unter welchen Voraussetzungen?

Sich ertappt fühlen - wie z.B. nach der Lektüre von "Der Verlobte" oder von "Rassismus am laufenden Band" von Sergio Salma.

Wer veräppelt da wen? Der Erklärungsnotstand kommt uns wohl bekannt vor. Harald Schmitt über den Begriff "Neger"

 

Witze über den Holocaust, Judenstern, über Nazideutschland?
Ein Jude macht sich über Jüdisches lustig. Und wir lachen mit. Dasselbe vorgetragen von einer Muslima, einem Christen oder einem Hindu fänden wir geschmacklos, antisemitisch - ein no-go.

Oliver Polaks Strassenumfrage über Juden
Oliver Polaks Stand up Comedy
Bericht über Oliver Polaks eigenen Humor

 

Was lustig ist und was nicht, hat sich über die Zeit und mit den gesellschaftlich gesetzten Normen verändert. Zeitgenössischer Humor mit entsprechenden Menschenbildern am Beispiel der "lustigen" Globi-Abenteuer. 

Bei den Hottentotten Afrikas
Globi am Marterpfahl der Zulu-Kaffern

 

Humor und Überzeichnung in Sensibilisierungskampagnen bewusst eingesetzt. Die Frage bleibt offen: werden damit bestehende Stereotypen zementiert? Rotten sich die Kritisierten gar noch mehr zusammen - zum Eigenschutz?

Über Rechtsradikalismus lachen: ein ernstes Thema paradox-skurril verpackt. Oder verfehlt hier die Kampagne von "Gesicht zeigen" das Ziel?

Die Umkehrung einer Gewohnheit, einer "normalen Weltordnung", einer Tradition. Welches Bild kriegen wir dabei von Norwegen? Africa for Norway

 

Was weiss die Wissenschaft über die Funktion feindseligen Humors?

Feindseliger Humor. Lustigkeitsurteile über feindselige Comics: der Einfluss vom Geschlecht der Versuchspersonen, von der Rolle und vom Geschlecht der Comicfiguren. Autorinnen Brigitte Anliker, Sibylle Vogt. Universität Bern, Institut für Psychologie, Bern, 2002. Infos hier.